Friday, April 15, 2011

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Saturday, October 2, 2010

Brief 32

Fortaleza, 30.9.
Hallo, lieber Axel!
Mittwoch ist Iris - Tag, das hat sich so eingebuergert, weil sie mittwochs ihren Oekostand in der Waldorfschule bei mir in der Naehe hat und ich mir angewoehnt habe, sie dort zu besuchen, Mittag zu essen und einzukaufen, wenn ich denn mal im Lande bin ! Bis auf Klopapier besorgt sie einem so ziemlich alles. Ausserdem schaetze ich ihre Erfahrung, ihr Fachwissen und das Qualitaetsbewusstsein bei der Auswahl ihrer Produkte.
Inzwischen ist sie motorisiert und noch beweglicher als vorher. Manchmal unternehmen wir etwas nach der Schule, manchmal uebernachte ich bei ihr oder sie kommt zu mir. Iris ist Schweizerin, der praktische, zupackende Typ - mit Dauermundwerk. Versorgt mich mit gesunden Nahrungsmitteln und jeder Menge praktischer Tips fuers Ueberleben.
So dueste sie gestern aus dem Stand heraus mit mir zur naechsten Texaco - Tankstelle mit internationalem Geldautomaten, damit ich fuer den sehr wahrscheinlichen Bankstreit mit leeren Geldautomaten geruestet bin. Das letzte Mal hat es zwei Wochen gedauert !

Montag fliege ich nach Petrolina in meinen urigen Spa. Eigentlich wollte ich diesmal dort ein Praktikum machen und in die Fitotherapie (Pflanzenheilkunde) einsteigen, aber im Moment ist mir mehr nach Abhaengen und Verwoehntwerden.
Iris macht fuer mich einen Termin beim Augenarzt ab, vielleicht hat dieses starke Angestrengtsein, das ich leicht habe, auch mit den Augen zu tun ?!
Sei recht herzlich gegruesst
Deine Mom

Brief 32

Fortaleza, 30.9.
Hallo, lieber Axel!
Mittwoch ist Iris - Tag, das hat sich so eingebuergert, weil sie mittwochs ihren Oekostand in der Waldorfschule bei mir in der Naehe hat und ich mir angewoehnt habe, sie dort zu besuchen, Mittag zu essen und einzukaufen, wenn ich denn mal im Lande bin ! Bis auf Klopapier besorgt sie einem so ziemlich alles. Ausserdem schaetze ich ihre Erfahrung, ihr Fachwissen und das Qualitaetsbewusstsein bei der Auswahl ihrer Produkte.
Inzwischen ist sie motorisiert und noch beweglicher als vorher. Manchmal unternehmen wir etwas nach der Schule, manchmal uebernachte ich bei ihr oder sie kommt zu mir. Iris ist Schweizerin, der praktische, zupackende Typ - mit Dauermundwerk. Versorgt mich mit gesunden Nahrungsmitteln und jeder Menge praktischer Tips fuers Ueberleben.
So dueste sie gestern aus dem Stand heraus mit mir zur naechsten Texaco - Tankstelle mit internationalem Geldautomaten, damit ich fuer den sehr wahrscheinlichen Bankstreit mit leeren Geldautomaten geruestet bin. Das letzte Mal hat es zwei Wochen gedauert !

Montag fliege ich nach Petrolina in meinen urigen Spa. Eigentlich wollte ich diesmal dort ein Praktikum machen und in die Fitotherapie (Pflanzenheilkunde) einsteigen, aber im Moment ist mir mehr nach Abhaengen und Verwoehntwerden.
Iris macht fuer mich einen Termin beim Augenarzt ab, vielleicht hat dieses starke Angestrengtsein, das ich leicht habe, auch mit den Augen zu tun ?!
Sei recht herzlich gegruesst
Deine Mom

Wednesday, January 27, 2010

Brief 6

Lieber Axel!

Erinnerst du dich noch an Maren,  meine gute alte Freundin aus Hamburg ?
Als treue  CHRISTAS_TAGEBUCH - Leserin gibt sie naemlich immer dann einen Ton von sich, wenn es um ernsthafte, sozio-kulturelle Probleme geht.
Mentalitaetsunterschiede sind eines ihrer Lieblingsthemen.  Da wird sie ganz munter.

Gestern mailt sie mir, dass die brasilianischen Fussballspieler in der Bundesliga mehr Schwierigkeiten haben als alle anderen suedamerikanischen Spieler
So muss Ze Roberto jetzt beim  HSV  eine Geldstrafe zahlen, weil er ohne Benachrichtigung 14 Tage zu spaet zum Training aus dem Heimaturlaub eintraf.
Ein anderer Spieler haelt es vor Heimweh nicht aus und geht nach  São Paulo zurueck.
Zwei klassische Faelle.  Zwei gute Beispiele.  Heimweh  und  Verantwortung - zwei  Hauptbegriffe der brasilianischen Seele. -

Brasilianer halten es nicht aus, von ihrer Familie getrennt zu sein.
Sie brauchen ihren Clan stets um sich oder muessen zumindest in staendiger Telefonverbindung stehen.  Sie brauchen ihre gewohnte Umgebung, ihre Freunde, ihre Sprache und ihren Reis mit Bohnen.

Nicht puenktlich zum Training  zu erscheinen ist normal.
Hier ist niemand puenktlich. Brasilianer halten sich nicht an Absprachen. Sagen nicht bescheid, sagen nicht ab, plappern ohne ihren Gehirnskasten einzuschalten, versprechen, geloben, wollen alles  und  -   vergessen.  Wie Kinder.  Reden ohne Pause ......... hat aber alles nichts zu sagen, kannst du auch vergessen !

Brasilien ist immer noch Cowboyland  -  Wilder Westen.
Wild im Sinne von.. .  ohne Bildung und Erziehung,  ohne Recht und Ordnung. Jeder macht, was er will.  Jeder beklaut jeden.

Wenn  Ze Roberto  nicht rechtzeitig zum Trainingsbeginn erscheint,
weil er lieber bei seiner Familie und seinen Freunden bleibt, ist das, wie gesagt, normal und fuer Brasilianer ...  verstaendlich und entschuldbar.

Viele liebe Gruesse

      Deine
            Mom 

            

Monday, January 25, 2010

Brief 5


Lieber Axel !

Ploetzlich und unerwartet ... kam ich zu dem Glueck,  von Mundaú nach Fortaleza in einem Mercedes  Benz  zurueckzuschweben  .  Stell dir vor, es hatte sich  aus Versehen ein Mercedes Mitarbeiter aus  CAMPINAS im Staate São Paulo mit Familie in Leo`s  himmlisch verlodderte Pension verirrt und musste just an meinem Abreisetag zu einer Arbeitsbesprechung nach Fortaleza zurueck.
Das war vielleicht ein Gefuehl, wie in Watte gepackt und gut gefedert, geraeuschlos sanft ueber den Provinzasphalt zu gleiten.
Wie ich das genossen habe  -  nach so langer Zeit mal wieder gepflegt reisen !!!
 

Wednesday, January 20, 2010

Brief 3

Lieber Axel !
Der  TROPENSOMMER in der Stadt  mit seiner  Gluthitze wird mir allmaehlich unertraeglich, und ich sehne mich  nach einer leicht klimagekuehlten Herberge und einem Auto mit Klimo vor der Tuer. -  Leider, leider... ist dies nicht der Fall, aber ich habe  mal wieder einen Grund, ab ans Meer zu duesen. Ausserdem ist ... Ferienzeit !
Ich wuenschte, du waerst hier, um dieses einmalige Naturschauspiel  mitzuerleben !    Eine atemberaubende, unberuehrte Duenenlandschaft, die schon was von der  SAHARA  hat ....   endlos weite, einsame Straende, ab und an rosa-violette Plusterwolken am ansonsten blauen Himmel, staendiger warmer Wind, der die Haut streichelt  und darunter das Schoenste, das du dir nur vorstellen kannst  -   das mal tuerkis mal hellgruen schimmernde Meer mit schaeumender Gischt und tosender Brandung. -    Wenn ich zurueck bin, schicke ich dir  Fotos, die ich vom Balkon meines Zimmers aus und auf den Strandspaziergaengen gemacht habe. 
In WIRKLICHKEIT  SIEHT  ABER  ALLES  VIEL, VIEL  SCHOENER  AUS.
Deine
             MOM

Brief 4


LANGE  KANNST  DU  NICHT  MEHR  WARTEN, du solltest schon kommen, solange  LEOS  PENSION  noch im  TROCKENEN  steht. Er hat seinen Schutzwall aus Steinen gegen die bedrohlich naeherrueckende FLUT gerade mal wieder erhoeht.  -  SIEBEN  Meter von seinem Grundstueck hat er bereits an die Fluten verloren, der Abstand zwischen dem auflaufendem Wasser  zum Haus verringert sich zusehens. Wenn ich jetzt bei FLUT  auf dem Balkon sitze, habe ich das tosende Meer direkt unter mir. Das war vor einem Jahr noch nicht so.  Beim Fruehstueck sitzen wir schon fast mit den Fuessen im Wasser ...  was ich  zwar herrlich finde  und geniesse ....  aber ... DU  SOLLTEST  BALD  KOMMEN..